Bei diesem Entwurf wurde einerseits die Frage erörtert, ob sich ein „Undefiniertes Objekt“ – kurz: UDO – gestalten lässt, das sich bekannter Produkt-Typologien und kategorialer Einordnungen entzieht, um letztlich durch Gebrauch und Aneignung von den Nutzenden definiert werden zu können. Andererseits stecken in UDO Überlegungen zum Umgang mit Sperrmüll, die mit üblichen Recyclingprojekten brechen. Denn ein systemischer Blick auf die Stoffströme von Sperrmüll zeigt, dass es sinnvoll ist, möglichst viel Material im Objekt vor der sogenannten „thermischen Verwertung“ zu „retten“, anstatt einen möglichst effizienten Materialeinsatz anzustreben. Der ökologische Anspruch führte in diesem Projekt somit zur Umkehr altbekannter Rationalitäten des Designs. Auch die hochwertige, handwerkliche und zeitintensive Verarbeitung steht im vermeintlichen Widerspruch zu dem als minderwertig geltenden Material Spanplatte. So sind in UDO viele Ambivalenzen und Zielkonflikte nachhaltig orientierter Produktgestaltung verdinglicht.
Sperrmüll ist Rohstoff und „Müll” gibt es eigentlich gar nicht – war von Anfang an das Credo dieser Arbeit. Das daraus entstandene Objekt ist aus 100% Sperrmüll gefertigt und gibt keine spezifische Nutzung vor, jedoch vereint es durch seine Form- und Farbgebung sowohl skulpturale als auch funktionale Aspekte. So eigner sich UDO z.B. als Sitzgelegenheit, Tisch oder – wenn man UDO stapelt - als Regal. Unterschiedlichste Dekore und Farben - aus ehemals eintönigen Schränken und Regalen – werden dabei zu einer stets einzigartigen Bricolage vergangener Farbtrends zusammengeführt.
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