Zwischen Faxgeräten, Rechenmaschinen und Telefonanlagen entfaltet sich das Szenario eines Großraumbüros der 1990er Jahre – jener Schwellenzeit, in der elektronische Datenverarbeitung und Computertechnologien die Ordnung der Dinge nachhaltig veränderten. Inmitten dieses gerade noch analogen Szenarios richten die Bilder den Blick nicht auf Effizienz, sondern auf alltägliche Gesten und Übergangsrituale, in denen die Grenzen zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit zunehmend verschwimmen. Zwischen Grünpflanzen und Aktenordnern wird die Kaffeemaschine immer und immer wieder bedient. Hände formen zum Zeitvertreib kleine Objekte aus der Aluminiumverpackung von Süßigkeiten. Die fragmentierten Arrangements umkreisen eine stille Choreografie des Büroalltags, die sich aus Körpern, Dingen und Routinen formiert. Auf diese Weise wird die Atmosphäre eines Ortes erkundet, an dem sich Produktivität und Pause, Funktion und Stillstand in einem endlosen Kreislauf überlagern.

Patrick Lohse

Patrick Lohse