Was bleibt sichtbar, wenn wir Momente nicht festhalten, sondern geschehen lassen? In einer Welt, die von Leistung, Geschäftigkeit und Selbstoptimierung dominiert wird, lädt In Time in das Spannungsfeld zwischen Fotografie und Entschleunigung ein. Im Fokus steht nicht das perfekte Bild, sondern das Erleben von Zeit und die Wahrnehmung von Möglichkeiten, die sich ohne Zwang eröffnen. Mit selbstgebauten Lochkameras wurden über unterschiedlich lange Zeiträume – von Minuten bis hin zur gesamten Dauer des Bachelorprojekts – Umweltmotive belichtet. Sie zeigen Spuren, die sonst unsichtbar bleiben, und lassen erahnen, was sich nicht abbilden lässt. Statt technisch makelloser, kontrollierter Ergebnisse entstehen fotografische Abbildungen, die Merkmale von Zeit aufweisen. Ein Gegenentwurf zur allgegenwärtigen Sofortbildkultur – und ein leiser Impuls, sich selbst im Prozess zu verlieren oder zu finden, statt sich ständig beweisen zu müssen.