
Das Badezimmer begegnet uns als Raum der Körper, der Reinlichkeit
und Peinlichkeiten. Seine Ausstattung ist funktional,
seine Oberflächen sind glatt, kalt, hart und möchten rein und abgewischt
sein.
Gleichzeitig ist es für uns ein Ort für Ruhe und Privatheit.
Eine geschlossene Badezimmertür wiegt schwer. Schließe ich
sie, bin ich direkt ungefragt-ungestört. Sie beendet die Interaktion
mit meinem Umfeld und ich kann mir erlauben in mich gekehrt zu
sein. Ich komme zur Ruhe. Ich höre die Stimmen aus der Küche
und starre dabei gedankenverloren auf den leise flatternden
Duschvorhang. Inmitten meiner eigenen Nasszelle bin ich allein,
während überall um mich herum die Rohre und Leitungen stillschweigend
Abwässer meiner Mitmenschen aus dem Gebäude führen.
Vermutlich bin ich nicht die einzige Person, die manchmal hier so
sitzt.

